Feinstaubmessung
Den allgemeinen Medien ist zu entnehmen, dass eine Überschreitungen der zulässigen Feinstaubgrenzwerte häufig geschieht. Welche Bedeutung hat dies für die Gesundheit?
An stark befahrenen Verkehrswegen atmet ein Mensch täglich ca. 1.000 Staubpartikel ein. Die belastete Atemluft gelangt in die Lungenbläschen (Alveolen). Menschen besitzen ca. 300 Millionen Alveolen, in denen während der Atmung ein Gasaustausch zwischen dem Blut und der Alveolarluft stattfindet. Handelt es sich um Partikel unter 10 µm, so gelangen diese mittels der Epithelzellen (Sammelbezeichnung unterschiedlicher Gewebearten) in die Blutbahn. Ultrafeine Nanopartikel (unter 0,1 Mikrometer) konnten sogar im Hirngewebe nachgewiesen werden.
Was ist Feinstaub?
Feinstaubpartikel unterteilt man entsprechend ihrer Herkunft:
- "Erdkrustenstaub" sind Mischoxide aus den Elementen Kalzium, Kalium, Eisen, Titan, Aluminium, Silizium
- "Marine Aerosolpartikel" bestehend aus Salzwasser der Ozeane
- "Biogene Partikel" (organische Partikel) sind Pollen, Bakterien, Pilzsporen, Insektenschuppen, mikroskopische Pflanzenreste
- "Anthropogene Partikel" sind durch Menschen verursachte kohlenstoffhaltige Partikel (Russ aus Verbrennungsrückständen, Abrieb von Straßenbelag, Reifen oder Bremsen
Symptome bei Feinstaubbelastung
Bewohner frisch sanierter Altbauten oder auch Neubauten leiden unter unspezifischen Symptomen:
- Halsschmerzen
- Verschleimte Atemwege
- Hautjucken
- Allergische Reaktionen
- Ständige Müdigkeit
Die Ursache dieser Beschwerden lässt sich oft in der Verarbeitung moderner Baustoffe finden, die - teilweise noch nicht erforschte - chemische Stoffe in die Atemluft entlassen. Unzureichender Luftaustausch lässt den Gehalt der Schadstoffe in der Raumluft ansteigen. Auf diese Weise können sich Feinstaubpartikel der Größenordnung PM 2,5 (Partikelgröße unter 2,5 Mikrometer) in Räumen auf bis zu 80% der in der Außenluft gemessenen Werte anreichern.
Externe Feinstaubbelastungen
1. Nahe stark befahrenen Verkehrswegen steigt die Anzahl der Lungenerkrankungen, Angina pectoris-Anfälle und Herzinfarkte an. Laut Studie des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF) zeigen Säuglinge ein niedrigeres Geburtsgewicht, sofern die Mütter aufgrund ihrer Lebenssituation während der Schwangerschaft erhöhter Feinstaubbelastung ausgesetzt waren.
2. Gesundheitliche Auswirkungen der offenen Holzfeuerung werden kontrovers beurteilt, da hier gröbere Staubpartikel als durch Dieselfahrzeuge und Ölfeuerung erzeugt werden. Der Einfluss der Holzfeuerung - insbesondere während des Winters - sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Besonders Schwellbrände aufgrund zu niedriger Ofentemperatur oder Verbrennung feuchten Holzes führen zu erhöhter Feinstaubbelastung.
3. Durch Witterungseinflüsse können unzureichend abgedeckte Industriehalden oder auch Abdeckungen aus Zink und Kupfer zur Quelle von Kupfer- und Zinkstäuben werden.